Gartow, 06.06.2013, von Anselm Dutschek

Bad Essen - Helfer aus dem Altkreis Wittlage zum Hochwassereinsatz in das Katastrophengebiet unterwegs

Am Donnerstagmorgen bekam der THW-Ortsverband Bad Essen den Marschbefehl zum Einsatz in das Hochwassergebiet im Kreis Lüchow-Dannenberg.

Dieser Deichabschnitt wurde taghell ausgeleuchtet. Bild: Anselm Dutschek

Dort wurde wegen der bevorstehenden Überflutung durch die Elbe bereits am Dienstag Katastrophenalarm ausgelöst. Die Fachgruppe Beleuchtung aus Bad Essen rückte mit sechs Helfern aus. Mit Aggregaten, der Lichtgiraffe und anderen Beleuchtungskörpern kann dann vor Ort unabhängig für Licht gesorgt werden; denn aus Sicherheitsgründen ist das öffentliche Stromnetz teilweise abgeschaltet. Zwei der langjährigen Helfer hatten schon beim Elbehochwasser im April 2006 Erfahrungen sammeln können. Verpflegung und Material wurden auf dem Lkw verstaut und die Lichtgiraffe wurde angehängt. Um 12.30 Uhr setze sich das Fahrzeug von der Unterkunft in Harpenfeld aus in Bewegung zum Einsatzort nach Gorleben. Dort soll ein Platz ausgeleuchtet werden, auf dem Sandsäcke gefüllt werden. Man rechtet mit einer Einsatzdauer von etwa einer Woche.

Text: Hubert Dutschek


Einsatzbericht laut Einsatztagebuch

Die Alamierung der 6 Helfer zum Einsatz erfolgte am Donnerstag morgen um 7.00 Uhr per Telefon. Teilweise mussten noch die Taschen der Helfer gepackt werden, andere hatten diese schon in weiser Voraussicht bereits fertig gepackt zu Hause stehen.
Um 11.30 Uhrtrafen sich die Helfer in der Unterkunft in Harpenfeld. Verpflegung und Material wurden auf dem Lkw verstaut und die Lichtgiraffe wurde angehängt.
Um 12.30 Uhr setzte sich das Fahrzeug der Beleuchtungsgruppe unter der Führung des Gruppenführers Wenzel Klinkert von der Unterkunft in Harpenfeld aus in Bewegung zum Einsatzort nach Lüchow. Auf der Anfahrt gab es durch Verkehrsstaus erhebliche Probleme, so das die Ankunft im Ortsverband Lüchow erst um kurz vor 21.00 Uhr erfolgte. Nach dem Abendessen wurde um 21.40 Uhr der Sandsackfüllplatz in Gartow angefahren. Um 22.15 Uhr musste zum Gartower See verlegt. Dieser wurde um 24.00 Uhr zur Unterkunft an der Ü-Fest Str. in Woltersdorf nahe Lüchow wieder
verlassen. Geschlafen wurde hier in einer Unterkunft der Polizei, die hier sonst die Polizisten bei den Castor-Transporten durchs Wendland unterbringen. Einigermaßen vernünftige Betten und warme Duschen waren für Einsatzverhältnisse schon fast Luxus.
Am Freitag um 17.33 Uhr wurde die Unterkunft verlassen und wieder zum Gartower See in Bereitstellung gefahren.
Um 21.30 Uhr wurde nach Vietze verlegt, um hier Deicharbeiten der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main auszuleuchten.
Um 05.50 Uhr am Samstag wurde die Einsatzstelle verlassen und zur Unterkunft zur Ü-Fest Str. gefahren. Das Beleuchtungsmaterial wurde jeden Abend aufgebaut und jeden Morgen wieder abgebaut. Tagsüber wurde dann geschlafen und sich für die nächste Nacht ausgeruht.
Um 17.45 Uhr ging es wieder zum Gartower See in Bereitstellung und dann um 19.15 Uhr wieder nach Vietze zum Deich. Vier Helfer zum Sandsäcke packen gegen einen Deichbruch abgestellt.
Am Sonntagabend, den 9.6.13 wurde die Unterkunft dann um 17.30 Uhr wieder zum Bereitstellungsraum am Gartower See verlassen.
Um 21.25 Uhr wurde eine Einsatzstelle auf der Gartower Str. am Gartower See angefahren. Hier erfolgte die Ausleuchtung von einem 3 km langem Sandsackwall-Abschnittes mit zwei weiteren Beleuchtungsgruppen des THW dann auch an den zwei darauf folgenden Nächten.
Am Mittwoch, den 12.6.13 um 8.00 Uhr brechen 6 THW-Helfer aus Bad Essen mit einem Einsatzfahrzeug zu ihren Kameraden nach Lüchow auf.
Dort werden die seid einer Woche im Einsatz befindlichen Kameraden aus Bad Essen herausgelöst.
Um 12.15 Uhr treffen die neuen Helfer dann in der Unterkunft in Woltersdorf ein. Danach erfolgte eine gründliche Einweisung des neuen Gruppenführers Anselm Dutschek am Einsatzort. In den beiden nächsten Nächten wurde ebenfalls der Sandsackwall auf der Gartower Str. ausgeleuchtet. Am Donnerstagabend musste die Einsatzstelle jedoch nach dem Aufbau der Beleuchtung wieder wegen einer Windwarnung verlassen werden. Die Gartower Str. führte genau hier durch ein bewaldetes Gebiet. Bäume drohten wegen des vom Wasser aufgeweichten Boden umzustürzen, außerdem gab es hier einen starken Befall durch Eichenprozessionspinnern. Also wurde diese Nacht dann in der Unterkunft geschlafen und die Lichtgiraffe im Morgengrauen zurück geholt.
Die Nacht von Freitag auf Samstag mussten wir im Bereitstellungsraum am Gartower See verbringen. So wurde im Sonnenuntergang auf dem Deich des Sees gegrillt. Zum Einsatz kam es diese Nacht nicht mehr. Die Örtliche Einsatzleitung teilte uns mit das wir morgen nach Hause fahren könnten.
Samstagmorgen um 4.00 Uhr wurde dann zurück in die Unterkunft gefahren um sich schlafen zu legen.
Um 9.30 Uhr ging es dann Richtung Heimat nach Bad Essen, die wir um 13.50 Uhr wieder erreichten.

Text: Anselm Dutschek

Bilder: Hubert Dutschek, Anselm Dutschek, Benedikt Dutschek, Tim Suckau, Wolfgang Schumann


  • Dieser Deichabschnitt wurde taghell ausgeleuchtet. Bild: Anselm Dutschek

  • Die Mannschaft am letzten Abend vor der Heimreise. Bild: Benedikt Dutschek

  • Grillabend auf dem Deich im Sonnenuntergang. Bild: Anselm Dutschek

  • Abendessen auf der Stube. Bild: Benedikt Dutschek

  • Die Helfer im Gespräch mit Landesbeauftragten Ralph Dunger. Bild: Wolfgang Schumann

  • Ständige Gefahr von oben: Eichenprozessionsspinner. Bild: Tim Suckau

  • Warten auf den Morgen. Bild: Anselm Dutschek

  • 3 km Sandsackwall mussten von den Helfern aus Bad Essen ausgeleuchtet werden. Bild: Anselm Dutschek

  • Warten im Bereitstellungsraum. Bild: Anselm Dutschek

  • Die Ablöseeinheit vor der Abfahrt ins Katastrophengebiet. Bild: Anselm Dutschek

  • Die Mannschaft vor dem Abrücken. Bild: Hubert Dutschek

  • Mannschaft und Fahrzeug vor der Heimfahrt. Bild: Benedikt Dutschek

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